...und arbeite in einer großen Einrichtung bei den Barmherzigen Brüdern in Niederbayern. In dieser Einrichtung gibt es unterschiedliche Wohnangebote, ambulant begleitetes Wohnen, eine Werkstätte und eine Förderstätte für Menschen mit Behinderung.
Persönliche Zukunftsplanung bedeutet für mich: die Person steht im Mittelpunkt, Träume sind erwünscht, Schritte in Richtung dieser Träume gehen, eigene Stärken kennen (lernen), „warme Dusche“.
Meine Träume: Die Menschen verwirklichen ihre Träume und ihre Ziele. Mitarbeiter*innen arbeiten personenzentriert.
Mein Aktionsplan: Einsatz von Mini-Methoden bei der Teilhabeplanung/Bedarfsermittlung, Zukunftsplanung bekannt machen und durchführen, mit Mitarbeiter*innen in Workshops/Teambesprechungen ihre Haltung reflektieren und Mini-Methoden selbst ausprobieren, den Sozialraum nach Unterstützern erkunden.
Meine Unterstützer: Kollegen in der GmbH, Kollegen aus der Weiterbildung, das Netzwerk Persönliche Zukunftsplanung
Mit Einverständnis von Mariella darf ich von ihrer Zukunftsplanung berichten. Es war meine erste in der Praxis durchgeführte Planung. Mariella lebt seit ein paar Jahren in einem geschlossenen Wohnangebot. Anfang des Jahres bot sich die Möglichkeit, dass Mariella in ein offenes Wohnangebot umziehen könnte und das auch probieren wollte. In der Zukunftsplanung wollte Mariella herausfinden, was sie braucht und wie man sie unterstützen kann, damit sie gut in dem neuen, offenen Wohnangebot leben kann. Es lief gut, es waren einige Unterstützer anwesend, obwohl auch manche kurzfristig absagten. Mariella äußerte ihre Träume und dann sagte sie plötzlich: „du Doris, ich mag nicht offen wohnen, ich mag nicht umziehen, ich möchte in meiner Wohngruppe bleiben“. Puh und nun?? Ich beschloss, wir machen einfach weiter, und schauen uns ihre Träume unabhängig von der Wohnform an. Das klappte dann auch gut! Mariella war von ihrem Aktionsplan begeistert. Ich fragte sie erneut nach ihrem Nicht-Umzugswunsch, den sie nochmals bestärkte. Mit dieser Planung wurde mir wieder bewusst, dass wir Mitarbeiter*innen es oft gut meinen, aber die Person ihre eigene Vorstellung von ihrer Zukunft hat.
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